Die Bronzestele Uwe Johnson steht in seiner Heimatstadt Güstrow auf dem Domplatz in unmittelbarer Nähe des John Brinckman Gymnasiums, welches er von 1948 – 1952 besuchte. Die feierliche Einweihung der Stele war am 20. Juli 2007. Sie wurde 2006 von Wieland Förster – ein Zeitgenosse Uwe Johnsons – geschaffen und ist 210 cm hoch.
Uwe Johnson ist am 20.07.1934 in Cammin (Pommern) geboren und am 24.02.1984 in Sheerness on Sea in England gestorben. Nach seinem Studium in Leipzig wohnte er in Westberlin und erwarb sich das ungeliebte Etikett vom „Dichter des geteilten Deutschland“. Sein Weggehen aus der Heimat 1959 hat nie den Verlust der Heimatverbundenheit zur Folge gehabt. Mit 19 Jahren begann Uwe Johnson seinen ersten Roman zu schreiben.
Borwinbrunnen
Im Jahre 1889 wurde ein Brunnen auf dem Pferdemarkt errichtet. Wasser floss darin erst 20 Jahre später, da dieser vorher als Denkmal diente. Der Brunnen sollte an die Gründung der Stadt (1228) und damit auch an deren Stifter Fürst Heinrich Borwin II erinnern. Auf Grund dessen wurde er Borwinbrunnen genannt. Der Borwinbrunnen sollte aber auch an die Inbetriebnahme des ersten Wasserwerkes in Güstrow erinnern. Der sechseckige Brunnen, welchen Georg Daniel aus Schwerin entwarf, ist aus Sandstein gefertigt. Er ruht auf einer dreistufigen umlaufenden Treppenanlage, die früher von einem Gitter umgeben war. Der Borwinbrunnen steht inmitten einer der ältesten Straßen Güstrows, dem Pferdemarkt. Die Bekrönungsfigur Heinrich Borwin II in der Mitte des Brunnens schuf Richard Thiele aus Hamburg, einer der Lehrer Ernst Barlachs. Die rechte Hand der Statue von Fürst Heinrich Borwin hält symbolisch die Gründungsurkunde der Stadt. In den Brunnen ist folgender, aus dem Latein übersetzter, Text eingeschrieben: „Sowohl unsere Zeitgenossen als unsere Nachfolger späterer Zeiten sollen wissen, dass wir, dem Wunsche unserer Bürger von Güstrow mit freundlichem Wohlwollen entgegenkommend, denselben das Schweriner Stadtrecht, welches unser Vater ihnen verliehen hatte, bestätigen. Johannes, Nicolaus Heinrich, Pribezlaus, Heinrich Borwins II. Söhne, 1. November 1228.“
Die ehemalige Synagoge in Güstrow – Krönchenhagen 13
Wenn man in Güstrow von der Hageböcker Straße in den Krönchenhagen einbiegt, trifft man auf eine Inschrift. Diese erinnert an die Synagoge, welche hier einmal stand.
Die Inschrift besagt: 28. September 1829 Einweihung / Synagoge Güstrow / 9. November 1938 Zerstörung. Sie wurde im August 2006 in den Gehweg gesetzt.
Die im klassizistischen Stil gebaute Synagoge lag in einem prachtvollen, sich zur Straße öffnenden Garten.
In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurden die Synagoge sowie die Trauerkapelle auf dem Jüdischen Friedhof durch Brandstiftung zerstört. Der Friedhof wurde geschändet. Am 10. Juli 1942 wurden alle noch in Güstrow lebenden Juden nach Auschwitz deportiert.
Seitdem gibt es in Güstrow keine jüdische Gemeinde mehr. An die Opfer erinnern heute 17 „Stolpersteine“. Sie sind vor den Häusern in die Straße gesetzt, in denen diese Juden lebten.
Unmittelbar neben dem Standort der zerstörten Synagoge steht das ehemalige jüdische Gemeindehaus, das erhalten geblieben ist.
Malmström Museum
Erleben Sie 280 Jahre Artisten – Tradition!
Wenn Sie das Haus Malmström betreten, stoßen Sie schon im Flur auf die ersten Spuren der berühmten Artistenfamilie. Sie werden staunen über die Vielzahl von Dokumenten, Fotos, Plakaten, Requisiten… Viel zu klein sind die beiden Ausstellungsräume, um all das zeigen zu können, was von mehreren Generationen der Malmströms zusammengetragen und aufbewahrt worden ist. Mit dem über hundertjährigen Circuswagen und dessen Ausgestaltung verfügt das Museum über ein einmalig zirzensisches Ausstellungsobjekt.
Museumsbesuche sind jederzeit nach Absprache möglich. In diesem Fall bitte anmelden.
Städtische Galerie Wollhalle
Erbaut als herzoglicher Pferdestall, im 19 Jh. als Handelsplatz für Wolle um im 20 Jh. als Theaterwerkstatt genutzt, wurde das historische Stadtbild prägende Gebäude im Mai 2000 als Städtische Galerie Wollhalle wieder eröffnet. Die Güstrower „Kulturmeile“ um den Franz-Parr-Platz herum mit Schloss, Museum und Theater wurde somit durch ein weiteres Kleinod bereichert. Der untere Galerieraum ist der Präsentation vorrangig zeitgenössischer Kunst vorbehalten. Der obere Galerieraum steht für Veranstaltungen unterschiedlichster Art zur Verfügung und kann z.B. für Jubiläumsfeiern, Weihnachtsfeiern, Festbanketts oder Kunden-Events für bis zu 80 Personen gemietet werden. Beratung kostenfrei und unverbindlich unter 03843 681023.
Weitere Informationen zu den Ausstellungen erhalten Sie hier.
Ernst-Barlach-Museen
Die Stadt Güstrow ist untrennbar mit dem Namen Ernst Barlach verbunden. Tausende Touristen kommen jährlich, um in den nunmehr drei Museen sein Werk zu sehen, die Atmosphäre seines Schaffens zu erleben. Ernst Barlach (1870-1938) ließ sich nach Lehr- und Wanderjahren in Deutschland, Paris, Italien und Rußland als 40jähriger 1910 in Güstrow nieder. Fast 30 Jahre lebt und arbeitet einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts hier im Herzen Mecklenburgs.
Atelierhaus mit Ausstellungsforum-Graphikkabinett [Sitz der Ernst Barlach Stiftung]
In dem geräumigen Atelier, das Barlach 1931 bezog, sind bildhauerische Werke und eine biographische Ausstellung zu Leben und Werk des Künstlers zu sehen.
Im Ausstellungsforum-Graphikkabinett werden Sonderausstellungen zu Barlach und zur Klassischen Moderne gezeigt.
Auf Wunsch Führungen nach vorheriger Anmeldung.
Gertrudenkapelle
Das Aussengelände mit dem Skulpturenpark und den klassizistischen Maussoleen bleibt zu den bestehenden Öffnungszeiten geöffnet und kann kostenfrei bzw. für eine kleine Spende besucht werden. Auch der Besucherpavillion bleibt offen, damit ein Ansprechpartner vorort ist.
Vorsorgliche Schließung der Gertrudenkapelle
Die Ernst Barlach Stiftung schließt vorsorglich die Gertrudenkapelle ab dem 26.04.2024. „Es handelt sich um eine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt Dr. Magdalena Schulz-Ohm, Geschäftsführerin der Stiftung. Grund dafür ist eine Schadstoffbelastung, die im Bereich des Dachbodens des denkmalgeschützten Bauwerks aus dem frühen 15. Jahrhundert festgestellt wurde. Im Rahmen einer routinemäßigen Baubegehung waren Materialproben aus dem Gebälk entnommen worden. Eine erste gutachterliche Stellungnahme liegt nun vor.
„Eine Gesundheitsgefährdung im Ausstellungsraum ist aktuell nicht zu erkennen, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. Zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der vielen Besucherinnen und Besucher der Gertrudenkapelle haben wir uns deshalb dafür entschieden, das Gebäude zu schließen, bis wir Gewissheit haben“, so Dr. Magdalena Schulz-Ohm.
Da die derzeitigen Untersuchungsergebnisse keine verlässlichen Aussagen über mögliche Gesundheitsgefährdungen im Ausstellungsraum zulassen, plant die Ernst Barlach Stiftung zusätzliche Raumluftmessungen. Diese werden derzeit in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Rostock und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) vorbereitet. Sie sollen so zeitnah wie möglich erfolgen.
Es ist damit zu rechnen, dass die Ergebnisse der Raumluftmessungen in wenigen Wochen vorliegen. „Als Landkreis unterstützen und beraten wir die Ernst Barlach Stiftung bei diesem Prozess. Es ist unser aller Anliegen, dass die Gertrudenkapelle als eine der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen unseres Landes schnellstmöglich wieder öffnen kann“, unterstreicht Stephan Meyer, erster Stellvertreter des Landrats und Dezernent für Inneres und Ordnung des Landkreises Rostock. „Wir bitten die Besucherinnen und Besucher um Verständnis für diese Maßnahme. Der Museumsstandort am Heidberg bleibt natürlich geöffnet.“, fügt Dr. Magdalena Schulz-Ohm hinzu.
Im Jahre 1953 wurde in der unweit des Güstrower Stadtzentrums gelegenen Gertrudenkapelle ein Ausstellungsraum eingerichtet. Hier sind neben Skulpturen und Plastiken wie z.B. der „Lesende Klosterschüler“, „Gefesselte Hexe“ auch die Figuren der „Gemeinschaft der Heiligen“ oder „Der Zweifler“ zu sehen.
In den Sommermonaten finden in der Gertrudenkapelle Konzerte statt.