Ernst-Barlach-Museen
Die Stadt Güstrow ist untrennbar mit dem Namen Ernst Barlach verbunden. Tausende Touristen kommen jährlich, um in den nunmehr drei Museen sein Werk zu sehen, die Atmosphäre seines Schaffens zu erleben. Ernst Barlach (1870-1938) ließ sich nach Lehr- und Wanderjahren in Deutschland, Paris, Italien und Rußland als 40jähriger 1910 in Güstrow nieder. Fast 30 Jahre lebt und arbeitet einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts hier im Herzen Mecklenburgs.
Atelierhaus mit Ausstellungsforum-Graphikkabinett [Sitz der Ernst Barlach Stiftung]
In dem geräumigen Atelier, das Barlach 1931 bezog, sind bildhauerische Werke und eine biographische Ausstellung zu Leben und Werk des Künstlers zu sehen.
Im Ausstellungsforum-Graphikkabinett werden Sonderausstellungen zu Barlach und zur Klassischen Moderne gezeigt.
Auf Wunsch Führungen nach vorheriger Anmeldung.
Gertrudenkapelle
Das Aussengelände mit dem Skulpturenpark und den klassizistischen Maussoleen bleibt zu den bestehenden Öffnungszeiten geöffnet und kann kostenfrei bzw. für eine kleine Spende besucht werden. Auch der Besucherpavillion bleibt offen, damit ein Ansprechpartner vorort ist.
Vorsorgliche Schließung der Gertrudenkapelle
Die Ernst Barlach Stiftung schließt vorsorglich die Gertrudenkapelle ab dem 26.04.2024. „Es handelt sich um eine Vorsichtsmaßnahme“, erklärt Dr. Magdalena Schulz-Ohm, Geschäftsführerin der Stiftung. Grund dafür ist eine Schadstoffbelastung, die im Bereich des Dachbodens des denkmalgeschützten Bauwerks aus dem frühen 15. Jahrhundert festgestellt wurde. Im Rahmen einer routinemäßigen Baubegehung waren Materialproben aus dem Gebälk entnommen worden. Eine erste gutachterliche Stellungnahme liegt nun vor.
„Eine Gesundheitsgefährdung im Ausstellungsraum ist aktuell nicht zu erkennen, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. Zum Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der vielen Besucherinnen und Besucher der Gertrudenkapelle haben wir uns deshalb dafür entschieden, das Gebäude zu schließen, bis wir Gewissheit haben“, so Dr. Magdalena Schulz-Ohm.
Da die derzeitigen Untersuchungsergebnisse keine verlässlichen Aussagen über mögliche Gesundheitsgefährdungen im Ausstellungsraum zulassen, plant die Ernst Barlach Stiftung zusätzliche Raumluftmessungen. Diese werden derzeit in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Rostock und dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) vorbereitet. Sie sollen so zeitnah wie möglich erfolgen.
Es ist damit zu rechnen, dass die Ergebnisse der Raumluftmessungen in wenigen Wochen vorliegen. „Als Landkreis unterstützen und beraten wir die Ernst Barlach Stiftung bei diesem Prozess. Es ist unser aller Anliegen, dass die Gertrudenkapelle als eine der bedeutendsten kulturellen Einrichtungen unseres Landes schnellstmöglich wieder öffnen kann“, unterstreicht Stephan Meyer, erster Stellvertreter des Landrats und Dezernent für Inneres und Ordnung des Landkreises Rostock. „Wir bitten die Besucherinnen und Besucher um Verständnis für diese Maßnahme. Der Museumsstandort am Heidberg bleibt natürlich geöffnet.“, fügt Dr. Magdalena Schulz-Ohm hinzu.
Im Jahre 1953 wurde in der unweit des Güstrower Stadtzentrums gelegenen Gertrudenkapelle ein Ausstellungsraum eingerichtet. Hier sind neben Skulpturen und Plastiken wie z.B. der „Lesende Klosterschüler“, „Gefesselte Hexe“ auch die Figuren der „Gemeinschaft der Heiligen“ oder „Der Zweifler“ zu sehen.
In den Sommermonaten finden in der Gertrudenkapelle Konzerte statt.