„Gefahren von Mikroplastik im Meer“ – Vortrag am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde
Die weltweite Produktion von Kunststoffen lag im Jahr 2014 bei geschätzten 311 Millionen Tonnen. Ein großer Teil dieser Kunststoffe wird für Verpackungen (z.B. Getränkeflaschen) verwendet, wobei jedoch nur ca. 14 % recycelt werden. Problematisch ist insbesondere die Tatsache, dass sehr große Mengen dieser biologisch nur sehr schwer abbaubaren Kunststoffe in die Umwelt gelangen. Dies hat bereits zu einer erheblichen Verunreinigung der Weltmeere mit größeren Plastikfragmenten (Makroplastik) geführt. Seit etwa 10 Jahren wird auch Mikroplastik, Plastikpartikel mit einer Größe von < 5mm, in der marinen Umwelt zielgerichteter untersucht und stellt sich zunehmend als Gefährdungsfaktor dar. Untersuchungen aus allen Teilen der Welt berichten die Aufnahme von Plastik-Pellets, Fasern und anderen Arten von Plastik durch marine Organismen, wie z. B. Fische, Vögel, Schalentiere, Muscheln und Zooplankton. Während einige marine Organismen aufgenommenes Mikroplastik ohne sichtbare Schäden wieder ausscheiden, kann es bei anderen vom Körper absorbiert werden und eine heftige Immunantwort auslösen. Zudem reichern sich Mikroorganismen und Schadstoffe auf Mikroplastik an. Diese können auf den Partikeln weltweit verdriftet werden und vorher unbelastete Ökosysteme kontaminieren.
