TANZTALK ZUM TEE: DER GETANZTE BARLACH
Referent: Prof. Dr. Ralf Stabel
Gefördert durch: TANZLAND – Kulturstiftung des Bundes
Die Gattung „Tanz“ spielt in der Geschichte der DDR eine besondere Rolle. Mit der nonverbalen Ausdruckskraft des Tanzes konnte man u. a. die Leistungsfähigkeit der sozialistischen Gesellschaft veranschaulichen. Dennoch erstaunt es bis heute, in welchem Umfang in der DDR Tanz geachtet und gefördert wurde. Es gab ungezählte Tanzzirkel in Kulturhäusern und Musikschulen, der Folklore und Tradition verschriebene Tanzvereine, professionelle Tanzausbildungen und in nahezu jedem existierenden Theater auch ein Ballett-Ensemble. Es erschienen zahlreiche Publikationen zum Thema „Tanz“ und es wurde in Leipzig ein Tanzarchiv aufgebaut.
Zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten gehörten u. a. Gret Palucca und Marianne Vogelsang. In den Tänzen von Marianne Vogelsang (1912-1973) sahen die Rezensenten z. B. häufig bewegte Skulpturen von Ernst Barlach. 1961 ließ der Deutsche Fernsehfunk die choreographische Idee der Tänzerin sogar filmisch festhalten.
Der Vortrag gibt, auch mit Hilfe von Film-Ausschnitten, einen Überblick über die Entwicklung des Tanzes in der DDR, bringt „Stars und Sternchen“ von damals – Claus Schulz, Emöke und Susan – in Erinnerung und fragt, was aus ihnen und all dem heute geworden ist.