New York unplugged – Teil I – Swing that Boogie
Swing that Boogie
Wenn Jo Schumacher und Torsten Zwingenberger loslegen, dauert es keine Minuten und der ganze Saal ist in Bewegung. Auch wenn man auf Stühlen sitzt, muss man sich einfach zu den jazzigen Boogie-Woogie Melodien der beiden Musiker bewegen.
Rasant schnell haut Jo Schumacher in die Tasten seines Pianos, während Torsten Zwingenberger am Schlagzeug den fieberhaften Rhythmus vorgibt.
Jo Schumacher
Nach sieben Jahren klassischen Klavierunterrichts am Bremer Konservatorium brachte Jo Schumacher Anfang der 1980er Jahre ein Konzert Axel Zwingenbergers zum Blues und Boogie-Woogie. Als Solopianist und Begleiter hat er inzwischen zahlreiche Konzerte gegeben, CDs aufgenommen, auf Kreuzfahrten und internationalen Festivals gespielt. Für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009 erfand er mit anderen Begeisterten das Konzept eines Boogie-Woogie-Gottesdienstes. Jo liebt die Klangschönheit ausgefeilter Harmonien. Aber ebenso sehr liegen ihm die groovenden Boogies am Herzen, die die Zuhörer zum Mitswingen und Mitgehen einladen. Jo`s Repertoire umfasst sowohl genretypische Eigenkompositionen als auch traditionelle Klassiker, in denen immer wieder die Formen- und Ausdrucksvielfalt des Boogie-Woogies aufleuchten.
Mit Torsten Zwingenberger verbindet ihn eine langjährige musikalische und persönliche Freundschaft. 2017 gingen beide ins Studio und spielten ihre CD „Fresh!“ ein.
Torsten Zwingenberger
Der in Berlin lebende Schlagzeuger Torsten Zwingenberger zählt zu den umtriebigsten Persönlichkeiten der deutschen Jazzszene. Über hundert Konzerte im Jahr, internationale Tourneen und zahlreiche Projekte als Bandleader sowie als Sideman stehen auf seiner Agenda. Darüber hinaus hat er mit „Drumming 5.1“ eine aufsehenerregende Schlagzeugtechnik entwickelt, für die er das klassische Drumset um vielfältige Perkussionsinstrumente erweitert und mit innovativen Schlagtechniken bespielt. Wie variabel die Klangkörper für unterschiedliche musikalische Atmosphären eingesetzt werden können, zeigt Torsten Zwingenberger am liebsten live und in direkten Kontakt zum Publikum.
Zusammen ergänzen sich die beiden so gut, dass sie jetzt auch ein Album mit eigenen Kompositionen herausgebracht haben. Mal überwiegt hier das Piano von Jo Schumacher, mal gibt Torsten Zwingenberger ein Solo auf dem Schlagzeug, aber immer ergeben ihre einzelnen Parts ein vollkommenes Stück.
Dass Torsten Zwingenbergers Schlagzeug einen so einnehmenden Sound hat, mag auch an der Technik liegen, mit der er es spielt – Drumming 5.1. Hierbei benutzt er drei, statt der üblichen zwei Trommelstöcke und mindestens fünf Fußmaschinen. Jo Schumachers Klavierspiel hingegen hört man es deutlich an, dass er vom klassischen Swing-Boogie inspiriert wird und von den großen Namen dieses Genres wie Albert Ammons fasziniert ist.