Faust- der Tagödie erster Teil
Geachtet und hoch geehrt ist er, dieser Dr. Heinrich Faust, doch inner-lich getrieben und gepeinigt. Schlaflos sucht er danach, was die Welt im Innersten zusammenhält, doch weder die geläufigen Geisteswis-senschaften noch die Magie bringen ihm die erhofften Erkenntnisse.
Der Teufel selbst muss schließlich aushelfen, um dem Wissensdurst gerecht zu werden. Doch auch der hält letztlich nur abgeschmackte Zerstreuungen bereit. Blind taumelt Faust nicht nur an der einzig rettenden Himmelsmacht vorüber, die ein reines Herz ihm vielleicht hätte bieten können. Nein, er reißt diesen jungen Menschen samt dessen Familie ins Verderben. Immerhin bleibt er nicht ungerührt von Gretchens Schicksal: »Oh, wär ich nie geboren,« so seine späte, zu späte Erkenntnis …
Goethes »Faust – Der Tragödie Erster Teil« in einer Fassung für fünf Schauspieler*innen und einen Musiker besinnt sich einerseits auf das schizophrene Psychogramm der »Faust‘schen Seele«, denn was ist Mephistopheles letztlich anderes als Fausts zweites, rücksichtsloses Ich? Was anderes als der Drang, um den Preis der Anhäufung von Wissen und Macht und über alle Skrupel hinweg immer weiter und weiter und weiter zu gehen? Andererseits lotet diese Inszenierung mit Lust und Freude am Experiment aus, was dieses deutscheste aller Dramen bereitzuhalten scheint: Mysterienspiel und Volkstheater. Himmel und Hölle. Ringen um Erkenntnis, Sehnsucht nach Erlösung. Liebe, Tod und Teufel! Gelehrtentragödie – und eine der traurigsten Liebesgeschichten der Weltliteratur. Durch schauspielerische Kraft und Bühnenzauber wird das Publikum an die Hand und mit auf die Berg- und Talfahrten der handelnden Charaktere genommen.
Karten sind erhältlich in der Güstrow Information.
(Quelle: http://ernst-barlach-theater.de/spielplan/11-november/2018_11_21-FAUST.html )