Begegnungen. Wewerka und Barlach
Der im heutigen Tschechien geborene Wewerka besuchte 1905 die Keramische Fachschule in Höhr während Barlach dort als Lehrer tätig war. Dessen Unterricht und Arbeiten inspirierten Wewerka in seinem künstlerischen Schaffen nachhaltig, so dass Barlach, neben dem Niederländer Joseph Mendes da Costa (1863–1939) und dem Deutschen Rudolf Bosselt (1871–1938), zu einem wichtigen stilistischen Vorbild für seinen jungen Schüler wurde. In den Jahren von 1905 bis 1914 entstanden fünfzig kleinformatige Steinzeugplastiken aus der Hand Wewerkas, die in individuellen Darstellungen von seinen Beobachtungen des Alltags sowie des öffentlichen Lebens erzählen. Der Erste Weltkrieg beendete die vielversprechende Karriere des jungen Keramikers. Wewerka verstarb mit 27 Jahren in einem Feldlazarett in Frankreich.
Die Ausstellung stellt erstmalig die überlieferten Arbeiten Wewerkas der Öffentlichkeit vor und lässt anhand ausgewählter Werke Barlachs, Bosselts und da Costas deren Vorbildfunktion für den angehenden Bildhauer eindrücklich nachvollziehen. Ergänzend erzählen die intensiv farbigen Vasen und Bowlengefäße, die Barlach ab 1903 in Kooperation mit den Keramischen Werkstätten Mutz schuf, von seinen eigenen Versuchen als Keramiker Fuß zu fassen.
Eine erweiterte Ausstellungsübernahme von dem Forum Gestaltung in Magdeburg und dem Keramikmuseum Westerwald.
Kuratorin: Franziska Hell, M.A.
