1, 2 oder 3
Die GOLDWERK GALERIE in Rostock zeigt ab Mitte Mai die Ausstellung „1, 2 oder 3. Junge Positionen der Kunst kuratiert von Broschewitz und Goldberg“ (14.05. – 14.07.2023) mit Malerei, Grafik, Plastik und Skulptur von sieben Künstler:innen: Carlo Leopold Broschewitz, Franziska Guettler, Berit Mücke, Hannah Schmider, Rosi Steinbach, Anne von Westphalen und Deborah Ziller. Galerist Mathias Goldberg und Künstler Carlo Leopold Broschewitz kuratieren bereits zum vierten Mal gemeinsam eine Ausstellung in der Galerie.
Zum ersten Mal dominieren Frauen eine Gruppenausstellung in der Galerie: Sie zeigen sehr unterschiedliche Positionen und Techniken, Stile und Ausdrucksformen – von expressiv-farbiger Malerei bis zu schwarz-weißer Ästhetik in der Druckgrafik; präsentiert werden Holzskulpturen und keramische Plastiken, Werke in Gouache, Öl und Acryl, aber auch Lithographien, Siebdrucke und Linolschnitte. Auffällig sind die Präsenz des Figürlichen, häufig auch in Beziehung zum Tier bzw. zur Natur sowie – schärft man sein Auge dafür – ein feministisch geprägter Blick auf die Gesellschaft.
1, 2 oder 3. Kann solch ein Titel erklärt werden? Ja, nein, teils-teils; männlich, weiblich, divers; schwarz, weiß, bunt? Belassen wir es beim Infragestellen von Polarität, lassen wir das Dritte, das Andere, die Alternative zu … 1, 2 oder 3!
Die Künstler:innen | 7
CARLO LEOPOLD BROSCHEWITZ | Bildhauerei und Malerei – Wundersame Welt trifft Form und Farbe
Jg. 1980 | Rostock / Leipzig
… erschafft eine Welt wundersamer Formen und Farben: verträumt, intuitiv, märchenhaft, unerwartetungezwungen; ein Gefüge aus Gestalt und Narrativ, voller Selbstbestimmung, Prozesshaftigkeit und entrückter Realitäten – das sind Begegnungen zwischen dem Menschlichen und dem Animalischen.
FRANZISKA GUETTLER | Malerei und Grafik – Flirrende Fantasie und expressive Poesie mit Tier, Mensch und Natur
Jg. 1978 | Leipzig
… findet eine flirrende, expressive Formensprache voller Fantasie und Poesie, die mit dem Abstrakten spielt, ohne das Figurative zu verlassen; ihre Werke zeigen Tiere, Menschen und Natur – mal dramatisch, mal ruhevoll, stets mit strahlenden, leuchtenden, sommerwarmen bis tiefkühlen Farben.
BERIT MÜCKE | Malerei – Taten, Horizonte, Gesichter und Wesen in ihrer Ambiguität
Jg. 1968 | Leipzig
… trifft in jedem ihrer Bilder mit menschlichem, zugewandtem Blick den Nerv und Kern einer Sache, einer Figur und bewahrt dabei die Doppelgesichtigkeit, Vieldeutigkeit und Widersprüchlichkeit der Welt, zeigt das dynamische Eigenleben, das sich aus Erfahrung, Reflexion und Erinnerung speist.
HANNAH SCHMIDER | Holzbildhauerei – Wesensverwandtschaften und Gedankengänge subtil reduzieren
Jg. 1985 | Rumpenheim/Offenbach am Main
… folgt sie keinem reinen Naturalismus, sondern zielt durch subtile Reduktion auf den inneren Kern ihrer Figuren, sie gibt dem Unsichtbaren, Nicht-Physischen eine skulpturale Form, widmet sich der Beziehung zwischen Mensch und Tier, stellt die immaterielle Gefühls- und Gedankenwelt ins Zentrum.
ROSI STEINBACH | Keramik – Reale, irreale, surreale Schöpfungen als objektgewordene Erscheinung
Jg. 1958 | Leipzig
… gelingt mit Keramikobjekten, zumeist unprätentiöse realistische Betrachtungen von Phänomenen, Wesen, Gegenständen, ein faszinierend-irritierender Balanceakt zwischen Tradition und Moderne, der zugleich deskriptiv dokumentiert wie abstrakt fabuliert – voll fabelhafter Pragmatik und Fantasie.
ANNE VON WESTPHALEN | Malerei – Die Räume hinter den Bildern: Imaginäres und Reales vermischen sich
Jg. 1988 | Berlin
… konzentriert sich auf die Variation von Selbstporträts und die Erforschung von Innenräumen, die von der Realität abstrahiert surreale Elemente integrieren: Vor dem Malen wird eine Miniatur, ein Modell eines Raumes erstellt, das als eigenständiges Objekt und „Raum hinter dem Bild“ fortbesteht.
DEBORAH ZILLER | Grafik – Mehrdeutigkeit im Blick auf die Gesellschaft im Übergang
Jg. 1990 | Halle
… arbeitet in ihren Linolschnitten Motive aus großen dunklen Flächen heraus: sparsam, signifikant, mit einem ganz eigenen Zauber, der Mehrdeutigkeit im Blick auf die Gesellschaft im Übergang zulässt. Ihre Bilder laden ein, Resonanzen zu fühlen, das Erhabene zu erahnen, den Wandel zu spüren.
